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Politische Situation:
Das türkische Parlament hat am 03.01.2020 ein Gesetz verabschiedet, das es der Regierung Erdogan erlaubt, Truppen nach Libyen zu entsenden. Die Truppen würden dem Verbündeten helfen, der international anerkannten libyschen Regierung mit Sitz in Tripolis, die gegen die von Khalifa Hafter angeführten Streitkräfte kämpft. Die Entscheidung ergeht nach einem Hilfegesuch der in Tripolis ansässigen Regierung Faiez Serraj. Die Zustimmung des türkischen Parlaments ermöglicht den Einsatz von nichtkämpfenden Truppen als Berater und Ausbilder.
Putin und Erdogan fordern am 12. Januar um Mitternacht einen Waffenstillstand in Libyen.
Nach den heutigen Gesprächen zwischen den beiden Präsidenten in Istanbul forderten die Türkei und Russland jedoch gemeinsam ein Ende der Feindseligkeiten, eine Normalisierung des Lebens in Tripolis und anderen Städten sowie von den Vereinigten Staaten geförderte Friedensgespräche. Der Konflikt untergräbt die regionale Sicherheit und löst irreguläre Migration, die weitere Verbreitung von Waffen, Terrorismus und anderen kriminellen Aktivitäten einschließlich des illegalen Handels aus. Angesichts der jüngsten Zunahme der Kämpfe um Tripolis und der Übernahme von Sirte durch Hafters Streitkräfte am Montag ist noch unklar, ob die beiden Seiten vor Ort einen Waffenstillstand herbeiführen können. Die Streitkräfte von Hafter kündigten heute auch eine erweiterte Flugverbotszone für den Flughafen Mitiga in Tripolis an. General Haftar lehnt in Libyen die Waffenruhe ab.
Wirtschaft:
Das Leben ist für den normalen Menschen immer noch sehr schwierig. Es mangelt immer noch an Bargeld und die Lebenshaltungskosten steigen stetig. Der libysche Dinar verliert weiterhin an Wert, obwohl eine Stabilisierung gegenüber dem US-Dollar durch Einschreiten der libyschen Zentralbank erreicht wurde.
Während seiner Rede am Dienstag auf der Global Entrepreneurship Week Tripoli 2019 (GEW) in Tripolis, die von der libyschen NGO Hexa Connection organisiert wurde, machte Mohamed Alaswad vom EU-finanzierten SLEIDSE-Projekt die Aussage, dass sieben der führenden libyschen Banken (Jumhouria, Assaraya (ATIB), Sahary, Nordafrika, Waha, Wehda und Alyaqeen) zu einem Kreditgarantiefonds in Höhe von 150 Mio. LD beitragen werden um das Wachstum der libyschen Wirtschaft voranzutreiben.
Benghasi
Das östliche Libyen, im Bereich Benghasi, zeigt sich unter der Kontrolle von General Haftar als stabilisiert.
Man kann durchaus wieder bis in die Morgenstunden mit dem Pkw, ohne jegliche kriminelle Aktivitäten, die Stadt durchfahren. Auch sind die Lebenshaltungskosten niedriger als im Vergleich zum Westen des Landes.
Seehäfen
Die Seehäfen (alle) sind ohne nennenswerte Störungen voll operativ.
Seit Januar 2020 sind wieder 2 direkt Abfahrten nach Libyen möglich.
Die nächsten direkt Abfahrten ohne Umladung nach Libyen werden derzeit für
den 17.01. und 29.01.2020 ab Bremen angezeigt
Flughäfen
Das Tripoli-Verkehrsministerium hat bestätigt, dass der Flughafen Mitiga von zahlreichen Raketen getroffen wurde. Die Angriffe verursachten einige Schäden an der Landebahn und der Infrastruktur. Der Flughafen wurde wieder wegen wiederholter Luftangriffe geschlossen.
Mitiga ist seit Anfang September für alle Flüge gesperrt. Alle Flüge werden auf den kleineren Flughafen Misurata, der zweieinhalb Autostunden östlich von Tripolis liegt, umgeleitet.
Der Flughafen von Benghazi ist bis auf weiteres nur für Frachtcharterflüge verfügbar.
Der nächste Direktflug ist für den 28.01.2020 mit Annahme in Frankfurt angezeigt.
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